Ein Bericht aus der Sicht von Tina Schwudke (Theodor- Fontane- Schule Letschin)
Unsere 9. und 10. Klassen nehmen in diesem Schuljahr erneut am Wettbewerb Schulbanker teil. Für unsere Schule ist es bereits die dritte Teilnahme, und ich erinnere mich sehr gern an unser erstes Jahr zurück, denn damals hat es unser Team bis ins Finale nach Berlin geschafft.
Schulbanker ist ein europaweites Bankenplanspiel des Bundesverbandes deutscher Banken. Die Schülerinnen und Schüler leiten mehrere Monate lang eine eigene virtuelle Bank. Sie entscheiden über Zinsen, Kredite und Sparprodukte, und sie planen Werbung, Personal und Investitionen. Jede Entscheidung wirkt sich auf den Markt und auf die eigene Bank aus. So erleben die Jugendlichen wirtschaftliche Zusammenhänge ganz praktisch, und sie lernen, Chancen und Risiken einzuschätzen. Das Schulbanker-Team hat uns zum Start mitgeteilt, dass in diesem Jahr 3.189 Jugendliche in 769 Teams aus Deutschland, Italien, Liechtenstein, Österreich, Rumänien und der Schweiz teilnehmen.
Für meine Schülerinnen und Schüler beginnt damit eine spannende Zeit. Alle Entscheidungen, Auswertungen und Planungen laufen in meinem Politikunterricht zusammen, und wir besprechen jede Woche, wie es weitergeht. Ich merke, wie intensiv die Jugendlichen arbeiten, wie sie sich austauschen und wie ernst sie ihre Aufgabe nehmen.
Wie in jedem Jahr verbinden wir die Teilnahme mit einem Sozialprojekt, das an unserer Schule inzwischen Tradition ist. Im vergangenen Jahr sammelten die Schülerinnen und Schüler Spenden für den Gnadenhof in Sietzing, und auch in diesem Jahr haben sie sich wieder bewusst für ein Projekt im Dorf entschieden. Die Wahl fiel auf das Haus Hanna in Letschin, und das gemeinsame Ziel besteht darin, dass alle Bewohner zu Weihnachten ein persönliches Geschenk erhalten.
Damit das gelingen kann, haben die Schülerinnen und Schüler viele Ideen entwickelt. Sie backen Kuchen, sie verkaufen Waffeln und Schnitzelbrötchen, und sie suchen nach Sponsoren. Außerdem bitten sie Eltern sowie Unterstützerinnen und Unterstützer aus dem Ort um Hilfe.
Besonders freue ich mich darüber, dass das Projekt fachübergreifend wächst. Im WAT-Unterricht werden wirtschaftliche Aspekte besprochen, und im Musikunterricht übt die Klasse Weihnachtslieder ein, die bei der Übergabe gesungen werden sollen. Im Fach Kunst entstehen persönliche Weihnachtskarten, die jedem Geschenk beigelegt werden.
Wenn ich sehe, wie engagiert und verantwortungsbewusst die Jugendlichen arbeiten, erfüllt mich das mit großem Stolz. Schulbanker vermittelt ihnen nicht nur wirtschaftliches Wissen, sondern zeigt ihnen auch, dass sie mit ihrem Einsatz etwas Gutes für das Dorf bewirken können.

